Porto Schiefer

Handelsbezeichnung EN 12440, Anhang A |
Porto Schiefer |
Gesteinsart | blaugrauer bis schwarzer Tonschiefer des Ordoviziums. (Muskovit-Serizit-Schiefer) |
Synonyme | Ardoise de Valongo, Ardoisia de Valongo, Ardosia de Valongo, Lousa de Valongo, Porto-Schiefer, Porto Schiefer, Portoschiefer, Portugese Leisteen, Portugiesischer Schiefer, Valongo, Valongo-Schiefer |
Rohdichte nach DIN 52 102 | 2,6 - 2,81 kg/dm³ |
Biegezugfestigkeit nach DIN 52 112 | 49 - 57,1 N/mm² |
Druckfestigkeit | 48,5 - 64,4 N/mm² |
Wasseraufnahme nach DIN 52 103 | 0,45 Gew.-% |
Mittlere Bruchlast für FZP-Anker (Ankertyp M8, Einbindetiefe hv = 15 mm): Zugprüfung: |
14,5 kN |
Einsatzgebiete: | Dekorstein, Schieferplatten für Wand und Boden, Dachschiefer. Großformatige Werkstücke, wie z.B. Küchenarbeitsplatten und Treppen, sind möglich |
Abbaugebiet: | Portugal, Valongo/Porto |
Schieferplatten aus Porto-Schiefer in der deutschen Architektur
Porto-Schiefer ist einer der verbreitesten Schiefer für den Innenausbau. Sein Siegeszug in Deutschland begann mit der "Bauhaus-Bewegung" in der Architektur. Die geraden Linien und Formen verlangten nach einem ausdrucksstarken, optischen Fundament. Hier war der Porto-Schiefer mit seinem satten, anthazitem Farbton und der markanten Struktur das ideale Gestaltungsobjekt. In den siebzieger Jahren des letzten Jahrhunderts, als der Bungalow seinen Siegeszug antrat, erlebte die Porto-Schieferplatten im Innen- uns Aussenbereich eine enorme Popularität.
In den späten 80er und 90er-Jahren etwas in Vergessenheit geraten, erlebt er aktuell seine dritte Blüte in Deutschland.
In Gebäuden, welche Publikumsverkehr direkt von der Strasse haben, ist die Unterhaltspflege anspruchsvoll, da seine Struktur bei der machinellen Reinigung leicht zu Schmutzverkrustungen in den Vertiefungen seiner Oberfläche führen. Dies bedeutet nicht, dass der Porto-Schiefer hier nicht verwendet werden sollte, sondern viel mehr ist hier besondere Sorgfalt bei der Auswahl der Reinigungsmaschine nötig.
Prinzipiell ist der Porto-Schiefer ein Stein der polarisiert. Die einen lieben ihn - die anderen können sich nicht vorstellen einen solch rustikalen Boden pflegen zu müssen.
Dabei ist anzumerken, dass der Porto-Schiefer mit sehr unterschiedlichen Oberflächenstrukturen am Markt ist. Hier sind Böden mit ausgeprägt starken Spaltabsetzen und auch "Knoten" häufig zu finden. Dem stehen Böden mit Schieferplatten aus Porto-Schiefer gegenüber, die eher eine "gekämmte" Struktur haben und deren Beitzer die Pflegeleichtogkeit ihrer Böden loben.
Herkunft der Porto-Schieferplatten
Der Porto-Schiefer wird östlich der portugiesischen Stadt Porto im sogenannten Becken von Valongo abgebaut. Daher wird er auch als Valongo-Schiefer bezeichnet.
Der Porto-Schiefer wird im Tagebau abgebaut.
Er stammt aus dem sogenannten Ordovizium und ist damit vor ca. 350 bis 400 Millionen Jahren entstanden.
Als Tonschiefer besitzt er eine homogene Struktur und ist leicht spaltbar.
Auf Grund dieser Eigenschaften lassen sich aus diesem Stein auch großformatige Platten gewinnen.
Der Porto wird in Stärken von 1-4cm gefertigt und mit unterschiedlichen Bearbeitung der Plattenunterseite. Hier sind beidseitig spaltrauh, kalibriert und gehobelte Varianten erhältlich.
Der Porto-Schiefer ist nur bedingt frostbeständig. Dies bedetet, dass er auf keinem Fall stehender Nässe ausgesetzt sein darf .Die Seitenflächen müssen entweder verfugt sein oder das Wasser muss frei zwischen den Platten nach unten ablaufen und unter den Platten in einer Drainageschicht abgeführt werden.