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Schiefer

Der Name Schiefer leitet sich von dem althochdeutschen „scivaro“ bzw. dem
mittelhochdeutschen „schiver“ ab und beschreibt sowohl Stein- wie auch Holzsplitter.
Unter diesem Sammelbegriff hat man traditionell alle spaltbaren Steine zusammengefasst. Im
Bereich des Taunus ist mir auch der Begriff „fauler Stein“ begegnet. Er spielt auf die
eingeschränkte Belastbarkeit als Baumaterial des Taunusschiefers an.
Allen diesen Steinen gemeinsam ist ihre parallele Spaltbarkeit. Dabei wird nicht beachtet, worin
diese begründet liegt. Die dabei entstehenden Oberflächen bezeichnet man als
„Schieferungsflächen“. Zumeist sind diese durch Umformung im Rahmen der Verschiebung von
Kontinentalplatten entstanden (tektonische Deformation). Aber auch Steine, welche eine solche
Umformung nicht durchlaufen haben, werden im allgemeinen Sprachgebrauch oft als Schiefer
bezeichnet. Dies betrifft zum Beispiel Tongesteine aber auch Kalkgesteine, wie die Solnhofener
Platten, welche über eine hervorragende Spaltbarkeit verfügen. Letztere werden auch als
Solnhofener-Schiefer oder Jura-Schiefer bezeichnet. Heute verwendet man in der
Gesteinskunde den Begriff „Schiefer“ nur noch für Gesteine, welche durch die Verschiebungen
in der Erdkruste belastet wurden. Schiefer wird heute gesteinskundlich in zwei Hauptgruppen
aufgeteilt:

Tonschiefer

Der Tonschiefer (engl. Slate). Er entsteht in einem Übergangsbereich zwischen der Diagenese,
in der eine Verfestigung unter niedrigen bis mittleren Drücken stattfindet, und der
Metamorphose, bei der unter höheren Drücken neue Gesteinsarten durch Umwandlung
entstehen. Dabei können je nach Mineralienzusammensetzung Farben von mittelgrau über
anthrazit bis fast schwarz entstehen und Buntschiefer mit gelber, grüner, roter oder brauner
Färbung. Der von uns verarbeitete brasilianische Schiefer gehört zu dieser Gruppe der
Tonschiefer. Während im Allgemeinen die Tonschiefer bei der Auffaltung der Gebirge durch
seitlichen Druck entstehen, liegen unsere brasilianischen, grauen und schwarzen Schiefer
planeben in der Erde. So können die Schieferterrassenflächen mit einfachen Diamantsägen,
geschoben von nur einer Person, zu Rohblöcken unterteilt werden. Diese bricht dann ein
größerer Radlader durch horizontales Anstoßen heraus. Zurück bleibt ein Loch in der
Landschaft, welches sich bald mit Wasser füllt, das hier auf Grund des Schieferbodens nicht
versickert. So entstehen Reservoirs, welche helfen, die sehr unterschiedlich über das Jahr
verteilten Regenmengen auszugleichen. Sie ermöglichen so Ackerbau in einer kargen
Umgebung, welche sonst nur Rinderzucht zuließe.
Die Abbauregion ist Minas Gerais und hier vor allem die Region rund um die Stadt Papagaios.

Kristalline Schiefer

Bei diesen Schiefer handelt es sich durchweg um metamorphe Gesteine (engl. Schist). Dies
bedeutet, sie sind aus Tonmineralien heraus entstanden, welche hohen Drücken und
Temperaturen ausgesetzt waren. Dabei haben sich Schichtsilikate gebildet. Ein typisches
Merkmal für Schichtsilikate ist, dass sie sich parallel ausrichten und so die Voraussetzung für
eine gute Spaltbarkeit schaffen. Typische Vertreter dieser Gesteinsart sind: Grünschiefer und
Glimmerschiefer. Interessant ist bei diesen Schiefern, dass die Schieferungsebenen immer
senkrecht zur Druckrichtung bei der Metamorphose gebildet werden und dabei unabhängig von
der ursprünglichen Schichtenbildung bei der Ablagerung der Sedimente sind.
Schieferabbau in Deutschland
In Deutschland findet man den Schiefer traditionell in Mittelgebirgen. Die Gewinnung ist hier
durch aufwändige Grubentechnik sehr teuer. Benannt wird der deutsche Schiefer nach der
Herkunftsregion: Moselschiefer, Thüringer Schiefer, Hunsrücker Schiefer und Sauerländer
Schiefer.

Folgende Betriebe produzieren heute noch in Deutschland Schiefer:

-bei Mayen/Eifel die beiden Bergwerke Katzenberg www.rathscheck.de

-im Hochsauerland in der Gegend um Bad Fredeburg ein Verbundbergwerk mit den Gruben
Bierkeller, Gomer, Magog mit einer 150-jährigen Tradition, z.B. www.magog.de

-im Hunsrück das Schieferbergwerk Altlay, mit einer Untertagegewinnung in einer Tiefe von
etwa 120 Metern unter jahrhundertealten Abbauen, www.theis-boeger.de

-in Bayern bei (Gemeinde Geroldsgrün) (nach einem 500 Meter langen Förderstollen) der
Lotharheiler Schiefer, www.lotharheil.de

-in Sachsen in Theuma bei Plauen im Vogtland wird Theumaer Fruchtschiefer abgebaut und
verarbeitet, www.natursteinwerk-theuma.de

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