Schiefer hat in Deutschland eine lange Tradition
Schiefer ist in Deutschland ein Baustoff mit langer Tradition. Zahlreiche oberflächennahe Vorkommen erlaubten den Menschen bereits zu vorgeschichtlichen Zeiten den leichten Zugang zu diesem Material. Er ließ sich auf Grund seiner Struktur bereits mit Steinwerkzeugen leicht bearbeiten und diente auch früh als Zeichenoberfläche. Will man jedoch hochwertigen Schiefer für Dacheindeckungen oder als Wand- und Bodenmaterial gewinnen, so ist man in Deutschland gezwungen auf tiefer liegende Vorkommen zurück zu greifen, die nicht von Verwitterungsprozessen unterlagen. Wenn man die Bilder aus deutschen Schieferbergwerken mit den Aufnahmen von unserem brasilianischen Partnerunternehmen vergleicht, der im Tagebau gewonnen wird, dann wird schnell klar, wie schwierig es ist in Deutschland konkurrenzfähig zu produzieren. Dazu kommt, das das brasilianische Material im Steinbruch durchweg in großen Formaten anfällt, während im Untertagebau kleinere Einheiten anfallen, aus denen es aufwändiger ist Großformatige Fliesen oder gar Küchenarbeitsplatten herzustellen. Daher sind deutsche Schieferprodukte naturgemäß deutlich teurer. Dennoch ist der Schieferabbau in Deutschland wichtig, da wohl kaum jemand auf die schönen Schieferdächer unserer Kirchen und historischen Gebäude verzichten möchte.
Bedauerlich ist, dass sich die Zahl der Bergwerke stark reduziert hat, so dass etwas von der Vielfalt deutschen Schiefers verloren gegangen ist.
Schieferbergwerke in Deutschland, welche noch produzieren:
In der Eifel wird Schiefer noch in den beiden Bergwerken "Katzenberg" und "Margareta" abgebaut. Dabei verfügt das Werk Katzenberg über einen Förderschacht von mehr als 300m Arbeitstiefe, während das Werk Margareta mit einer 500m langen Förderrampe einen Abtransport des Materials mit LKW erlaubt.
Im Hochsauerland gibt es ein Verbundbergwerk in der Nähe von Bad Fredeburg. Hier wurden die drei Gruben "Bierkeller", "Gomer" und "Magog" miteinander verbunden. Das Grubenfeld "Bierkeller" wurde zwischenzeitlich still gelegt. Der Förderschacht der alten Grube "Magog" dient als Wetterschacht, während der Förderschacht der Grube "Gomer" noch als solcher betrieben wird. Der in diesem Verbundbergwerk gewonnene Schiefer wird unter dem Namen "Fredeburger Schiefer" vermarktet.
Im Hunsrück ist noch das Schieferbergwerk "Altlay" im Betrieb. Hier wird Schiefer unterhalb älterer Abbauebenen auf 120 Meter Tiefe gefördert.
Das Schieferbergwerk "Lotharheil" fördert in Bayern Schiefer in der Nähe der gemeinde Geroldsgrün.
Im Vogtland wird in Theuma in der Nähe von Plauen der "Theumaer Fruchtschiefer" abgebaut. Eine Besonderheit sind hier die Wetterbeständigkeit dieses Materials wenn es als Steelen oder Treppenstufen im Außenbereich zum Einsatz kommt.
Schiefermuseen in Deutschland
Deutsches Schieferbergwerk in Mayen/Eifel http://www.mayen.de/Tourismus-und-Events/Museen/Eifelmuseum_Deutsches-Schieferbergwerk/
Schieferbergbau- und Heimatmuseum http://www.museum-holthausen.de/
Schieferbergwerk Nuttlar http://www.schieferbau-nuttlar.de/
Schiefermuseum Ludwigsstadt http://www.ludwigsstadt.de/
Deutsches Schiefermuseum Steinach http://steinach-thueringen.de/tourismus-und-freizeit/sehenswuerdigkeiten/deutsches-schiefermuseum.html
Schieferpark Lehesten http://schieferpark.de/
Schaubergwerk Morassina http://www.morassina.de/
Besucherbergwerk Fell/Hunsrück http://www.bergwerk-fell.de/